Messe „Tendence“: Mehr Recycling-Produkte

Taschen aus Aludosenverschlüssen, Schlüsselanhänger aus alten Fahrradketten oder Tischsets aus industriell angefallenen Lederresten: Immer mehr Produkthersteller nutzen vorhandene Ressourcen, betreiben Recycling oder Upcycling, und setzen auch in anderer Form auf Nachhaltigkeit, etwa durch sozial- oder umweltverträglich hergestellte Produkte. Das zeigt die internationale Konsumgütermesse „Tendence“, die vom 27. bis 30. August in Frankfurt am Main stattfindet. Erstmals in diesem Jahr gibt es deshalb einen Ethical Style Guide. Er listet in sechs Kategorien 42 Aussteller aus elf Ländern auf, die nachhaltig produzieren.

Abfälle nutzen – Recycling-Ideen aus der ganzen Welt
Foto: Daff
Foto: Daff

Beispiel: Daff. Das Düsseldorfer Unternehmen bietet schon seit Längerem unter dem Namen „Fiberixx“ Wohnaccessoires an, die aus recycelten PET-Flaschen produziert werden. Auf der Tendence wird Daff seine jüngste Produktlinie präsentieren: „Leatherixx“ – Tischsets und Untersetzer aus industriell angefallenen Lederresten.

 

Foto: Ninelives/
Foto: Ninelives/

Auch der Internetshop Ninelives wurde für den Ethical Style Guide ausgewählt. Außergewöhnliche Geschenkideen aus nachwachsenden Rohstoffen und Upcycling-Unikate bestimmen die Produktpalette. Betreiberin Helena Rahikainen, eine gebürtige Finnin mit Wohnsitz in Berlin, reist dafür um die ganze Welt, um entweder eigene Ideen umsetzen zu lassen oder neue Produkte zu entdecken, etwa Schlüsselanhänger aus alten Fahrradketten, die in den USA gefertigt werden.

Grüner Punkt für Tyvec: Reißfest und recycelbar

Unter den weiteren deutschen Firmen, die im Ethical Style Guide in der Kategorie Re-/Upcycling Design aufgelistet sind, finden sich auch House of Emotions und Paprcuts. Letzteres hat sich auf die Herstellung von Portemonnaies, Kulturtaschen, Handyhüllen, Tabakbeutel und mehr spezialisiert – alles aus dem selbst entwickelten Material Tyvec, eine spezielle Kunststoffmischung, die laut des vier Jahre jungen Berliner Start-ups „reißfest und recycelbar“ ist.

Nachhaltigkeit auch in der Konsumgüterindustrie angekommen

„Der Ethical Style Guide trägt sowohl dem beginnenden Umdenken in der Industrie als auch im Handel Rechnung“, erklärt Anja Körner, Pressereferentin der Messe Frankfurt. Außerdem diene er als Orientierung für die Händler und soll gerade beim Thema Nachhaltigkeit in der Konsumgüterbranche für mehr Transparenz sorgen. „Denn hier gibt es – im Gegensatz zur Lebensmittel- oder Textilindustrie – bisher keine Gütesiegel, die die Produkte als „grün“ auszeichnen“, so Körner. Eine Jury aus unabhängigen Fachleuten wählte sämtliche Unternehmen für den Ethical Style Guide aus, dazu gehörten unter anderem der Experte für textile Nachhaltigkeitskriterien Max Gilgenmann oder Ralf Müller vom TÜV Rheinland.

Die Tendence ist nur für Fachbesucher zugänglich. Vieles von dem, was hier gezeigt wird, gibt es aber sicher bald in den Läden zu kaufen – oder online.

 

 

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